Wir erleben es immer wieder, dass Familien oder Einzelpersonen eine Unterstützung suchen, häufig passiert es, dass sie sich nicht vorstellen können was sie erwartet, wenn wir gemeinsam in die Arbeit einsteigen. 

Hier wollen wir einen ersten Überblick geben.

Typische Situationen

  • Maßnahmen: Wir bieten Einzelgespräche oder Pferde-Coaching an, besonders bei therapiemüden Kindern.
  • Erstgespräch: Es ist wichtig einen Termin zu vereinbaren, idealerweise mit beiden Elternteilen. Das kann in die Abendstunden fallen. Außerdem besprechen wir die Bezahlung. Wir erklären, dass unsere Arbeit kostenpflichtig ist, trotz unseres gemeinnützigen Vereinsstatus.
  • Unterlagen: Wir bitten die Anrufer, ihren Sachverhalt über unsere Homepage zu schildern. Wir senden dann die Vereinsunterlagen inkl. Gebührenordnung und bitten um Unterschriften.
  • Transparenz: Wir informieren zu Beginn über mögliche Gebühren, damit keine Überraschungen entstehen. Eine Einzugsermächtigung wird ebenfalls angeboten und positiv aufgenommen.
  • Zusammenarbeit: Beim Erstkontakt geht es darum, empathisch und geschäftlich strukturiert zu sein. Man kann sich für eine Mitgliedschaft entscheiden oder die Gebührenordnung akzeptieren.
  • Erstgespräch: Dies dient dem Kennenlernen und der gemeinsamen Planung. Ich erläutere die Methoden und Diagnostik, die Grundlage für alle weiteren Empfehlungen sind. Weiteres Vorgehen wird individuell abgestimmt.
  • Termine: Normalerweise alle 14 Tage, bei Notfällen auch häufiger. Wichtig ist, dass das Erstgespräch persönlich stattfindet, danach sind auch Video-Calls möglich.
  • Elternperspektive: Eltern sollten wissen, dass wir keine Reparaturwerkstatt sind und es keine schnellen Lösungen gibt. Veränderungen können schnell gehen oder Jahre dauern und erfordern Geduld und Offenheit.
  • Langer Prozess: Manchmal dauert es Jahre, bis ein Kind Fortschritte macht. Dabei lernen sie viel über sich selbst, auch wenn es für Eltern eine anstrengende Zeit ist. Rückschläge und Enttäuschungen sind Teil des Prozesses.
  • Konsequenzen: Bei schwerwiegenden Fällen müssen klare Grenzen gesetzt werden, was zu drastischen Maßnahmen führen kann. Es ist wichtig, dass sowohl das Kind als auch die Eltern verstehen, dass diese Konsequenzen notwendig sind.

 

Insgesamt ist unser Ziel, das Kind zu einem selbstbestimmten Menschen zu entwickeln, der seine Bedürfnisse erkennt und lernt, was ihm guttut.

Typische Fragen

Wie oft kommt es vor, dass sich innerhalb von fünf Sitzungen bis zu einem halben Jahr eine Veränderung zeigt und Eltern dies als vertretbar und akzeptabel empfinden? Und wie häufig dauert es mehrere Jahre?

 

In unserer Praxis erleben wir etwa ein Verhältnis von fünfzig zu fünfzig. Es gibt viele Kinder, bei denen die Entwicklung sehr lange dauert, wobei man auch argumentieren könnte, dass dies möglicherweise negativ betrachtet ist. Ich würde schätzen, dass rund 70 % der Fälle gut verlaufen und etwa 30 % schwieriger sind. Dies hängt jedoch auch stark von den spezifischen Problemen ab, mit denen die betroffenen Kinder konfrontiert sind.

In Fällen, in denen der Prozess länger dauert, arbeite ich intensiv mit den Eltern zusammen, um sie zu unterstützen. Ein aktuelles Beispiel ist ein Mädchen, dessen Eltern getrennt leben, aber noch im selben Haus wohnen. Das Mädchen spricht nicht und hat bereits verschiedene Herausforderungen wie Magersucht und schlechte Erfahrungen mit Medikamenten durchlebt. Ich habe den Eltern angeboten, gemeinsam zu mir zu kommen, um wichtige Themen zu besprechen. Das Mädchen darf dabei sein oder sich etwas zurückziehen, um zuzuhören. Meine Erfahrung zeigt, dass auch wenn Kinder scheinbar nicht aktiv teilnehmen, sie dennoch alles mitbekommen.

Ich habe positive Rückmeldungen erhalten, dass das Mädchen aktiver am Familienleben teilnimmt. Dieses Vorgehen kann auch bei anderen Kindern beobachtet werden, die vielleicht zunächst Abstand halten, aber letztlich wieder ins Geschehen einsteigen. Diese Schritte sind für die Entwicklung selbstbestimmten Handelns wichtig.

Eltern profitieren ebenfalls von diesen Gesprächen, da sie oft eigene Kindheitserfahrungen aufarbeiten können. Die Bereitschaft der Eltern, sich auf einen längeren Prozess einzulassen, ist meistens hoch, besonders wenn sie vorher negative Erfahrungen gemacht haben, beispielsweise dass Therapien abgebrochen wurden, weil das Kind nicht gesprochen hat.

 

In meiner Arbeit erwartet man von mir oft konkrete Tipps, wie man in bestimmten Situationen mit den Kindern umgehen soll. Ich gebe diese Ratschläge immer im Kontext der laufenden Arbeit, damit alle Beteiligten gut informiert sind. Beispielsweise erkläre ich den Eltern eines Kindes mit hoher Intelligenz und langsamer Verarbeitungsgeschwindigkeit, dass es wichtig ist, dem Kind Raum und Zeit zu geben, um in seinem eigenen Tempo zu arbeiten. Dieses Vorgehen wird meist gut angenommen und hilft den Eltern, besser mit ihrem Kind umzugehen.

Was wir an Eltern mögen

  • Wenn Offenheit für zeitliche Flexibilität im Beratungsprozess da ist
  • Unterstützung ihrer Kinder durch Offenheit, einen neuen Zugang zu ihnen zu entdecken / zuzulassen
  • Wir schätzen es, wenn Eltern darum bitten, eine Sitzung auf eine Stunde zu begrenzen, auch wenn sie verstehen, dass dies nicht immer möglich ist.
  • Ebenso begrüßen wir es, wenn Eltern nach Wegen fragen, wie sie den gesamten Prozess unterstützen können, ohne einfache Lösungen zu erwarten. Stattdessen möchten sie aus dem Verständnis der gemeinsamen Arbeit heraus neue Zugänge zu ihren Kindern finden und benötigen dabei Unterstützung.
  • Es ist hilfreich, wenn Eltern uns über WhatsApp oder andere Wege über besondere Situationen zu Hause informieren, insbesondere positive Entwicklungen ihres Kindes. Solche Beobachtungen mitzuteilen, möglicherweise zu dokumentieren und zurückzumelden, was sie erleben, unterstützt den Prozess.
  • Offenheit für neue Betrachtungsweisen und Perspektiven kann den Prozess erleichtern. Dies stellt oft eine große Herausforderung für Eltern dar, führt jedoch häufig zu bedeutenden Erfolgen oder wertvollen Einsichten.
  • Wir finden es auch positiv, wenn sich Eltern aktiv in den Veränderungsprozess einbringen und die Beratung fortsetzen, selbst wenn klar wird, dass Veränderungen bei den Eltern notwendig sind, damit das Kind Fortschritte machen kann.

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