Manchmal ist es sinnvoll noch etwas ausführlicher zu informieren und Beispielsituationen zu nenn en um einen tieferen Einblick zu geben. Wir orientieren uns dabei an häufig gestellte Fragen.

Was sind typische Situationen?

Jemand, Mutter oder Vater, ruft an und berichtet über ein hochbegabtes Kind und seine Probleme in der Schule, mit Freunden und Geschwistern. Wir hören aufmerksam zu, während das Problem beschrieben wird. Diese Gespräche dauern oft etwa 30 Minuten.

Während des Gesprächs lasse ich mir die Details erklären: Alter des Kindes, Schulform und besondere Stärken. Häufig sind die Anrufer aufgeregt und in Not. Ich bestätige ihre Bedenken und beruhige sie. Am Ende bedanken sich die meisten für das hilfreiche Gespräch, das oft eine fast therapeutische Wirkung hat.

Viele kommen auf Empfehlung oder nach einem Intelligenztest zu uns. Wir bieten verschiedene Maßnahmen an, z. B. Einzelgespräche oder Pferde-Coaching. Oft wird Pferdetherapie bevorzugt, da viele Kinder und Jugendliche therapiemüde sind und herkömmliche Therapien verweigern.

Es ist von großer Bedeutung, dass ich einen Termin für ein Erstgespräch vereinbare. Dabei weise ich stets darauf hin, dass idealerweise sowohl die Mutter als auch der Vater anwesend sein sollten. Aufgrund der beruflichen Verpflichtungen der Eltern sind solche Termine häufig am Abend anzusetzen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bezahlung. Hier ist es notwendig klarzustellen, dass wir zwar ein gemeinnütziger Verein sind, jedoch finanzielle Mittel benötigen, da wir uns ausschließlich durch unsere Arbeit und eigene Ressourcen finanzieren.

Wir verweisen auf die Unterlagen des Vereins und bitten die Interessenten, den Sachverhalt ihres Anliegens kurz über unsere Vereins-Homepage darzulegen. Anschließend sende ich als Antwort auf die E-Mail die Vereinsunterlagen inklusive der Gebührenordnung zu. Wir bitten darum, diese Dokumente sorgfältig durchzulesen und, wenn möglich, bereits unterschrieben per Kopie zurückzusenden oder zum Gespräch mitzubringen, damit wir sie umgehend den Unterlagen hinzufügen können. Dies ist von großer Wichtigkeit.

Es gibt selten Probleme mit der Bezahlung unserer Leistungen. Wir informieren von Anfang an über Gebühren/Kosten, um Überraschungen zu vermeiden. Die Unterlagen enthalten eine Einzugsermächtigung für Mitgliedsbeiträge und Beratungstermine. Diese Transparenz wird positiv aufgenommen.

 

Beim Erstkontakt sind Empathie und Resonanz wichtig, aber das Geschäftliche darf nicht vernachlässigt werden. Eine gute Struktur erleichtert die Entscheidung für eine Mitgliedschaft. Die Mitgliedschaft bietet Betreuung, Begleitung und Beratung durch den Verein und ist kostengünstiger als eine Zahlung ohne Mitgliedschaft nach Gebührenordnung. Je nach Bedarf variiert die Zusammenarbeit: Coaching in verschiedenen Intervallen und/oder individuelles Pferde-Coaching.

Wie sieht eine Erstberatung aus?

Der Ausgangspunkt ist immer die Erstberatung. Sie dient dazu, dass wir uns kennenlernen und gemeinsam einen Plan erstellen. Ich erläutere die Möglichkeiten und Methoden, mit denen wir arbeiten, einschließlich der Diagnostik. Dies bildet die Grundlage, auf der alle weiteren Empfehlungen entstehen können und ein grober Rahmen gesteckt werden kann.

Sobald die Ergebnisse der Diagnostik vorliegen, wird endgültig entschieden, wie das weitere Vorgehen aussieht – ob das Coaching gegebenenfalls mit fünf Sitzungen abgeschlossen ist oder ob es sich um einen längeren Prozess handelt, ob eine Kontaktaufnahme mit der Schule erforderlich ist usw.

Die weiteren Schritte werden immer individuell abgesprochen, aber idealerweise hat man bereits einen Fahrplan und kann sich darauf einstellen, wie viele Termine zunächst vorgesehen sind.

In der Regel finden die Termine alle 14 Tage statt. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen dringender Handlungsbedarf besteht und sofortige Hilfe benötigt wird. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass ich zwei Termine in einer Woche anbiete.

 

 

Es ist mir wichtig, dass die Erstberatung persönlich vor Ort in unseren Vereinsräumen in Bornheim stattfindet, damit wir uns kennenlernen. Danach biete ich sowohl Präsenz- als auch Online-Sitzungen an. Es kann sich auch im Verlauf der Beratung ergeben, dass beispielsweise ein Kind irgendwann nicht mehr persönlich teilnehmen möchte, und ich dann Videoanrufe anbiete. Oder wenn Eltern beruflich bedingt weiter entfernt sind, kann die Beratung ebenfalls online durchgeführt werden.

Was erwartet mich in der Beratung?

Viele Eltern fragen sich, was auf sie zukommt, wenn ihr Kind mit der Beratung durch unseren Verein beginnt. Auf was müssen sie sich einstellen? Können sich vorhandene Probleme verschlimmern oder verstärken?

Wir sind keine Reparaturwerkstatt, wo man sein Kind abgibt und nach zehn Sitzungen repariert zurückbekommt. Man sollte offenbleiben und sich auf eine intensive Zusammenarbeit einstellen.

Manchmal gibt es schnelle Erfolge, und das Kind lernt plötzlich mit Freude und integriert sich in die Klasse – das ist oft überraschend. In anderen Fällen kann es Jahre dauern und erfordert von allen Beteiligten Geduld. Kinder tragen Symptome, und oft muss auch das Umfeld angepasst werden.

Manchmal muss man zurückgehen, um einen guten Ausgangspunkt zu finden und von dort aus wieder Freude am Lernen oder gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. Die Entwicklung von Selbstvertrauen ist ein ständiger Prozess.

Widersprüche erfordern oft neue Lösungsansätze. Ein Schulverweigerer lernt in der Beratung wichtige Lebenskompetenzen und erkennt später den Anspruch der Schule. Ziele und Planung sind entscheidend, doch es ist schwer, durchzuhalten, und alte Gewohnheiten wie Computerspielen oder keine Hilfe im Haushalt zu leisten, können wiederkehren.

Manchmal kommt es vor, dass ein Kind bereits in Therapie oder einer Klinik war und dann zu Hause keine Fortschritte macht, weil es nicht bereit ist, den Komfort aufzugeben, dass sich die Familie um es dreht. In solchen Fällen muss ich oft die Eltern überzeugen, dass das Kind bisher viel Unterstützung erhalten hat, aber weiterhin Verantwortung ablehnt. Daher müssen wir nun klare Grenzen setzen und auf die Konsequenzen hinweisen: Bußgelder bei Schulverweigerung, Schulverweisung oder Polizeibegleitung zur Klinik. Diese Maßnahme soll dem Kind zeigen, dass der Ernst der Lage erreicht ist.

 

 

Ein solcher Prozess kann ein bis drei Jahre dauern. In dieser Zeit lernt das Kind viel über sich selbst und entwickelt sich zu einem selbstbestimmten Menschen, der seine Bedürfnisse erkennt. Obwohl diese Phase herausfordernd ist und Eltern oft enttäuscht werden können, ist sie nicht verloren. Bereits frühere Ereignisse wirken nach, und es kann notwendig sein, Traumata durch spezialisierte Trauma Therapeuten zu bearbeiten.

Wie sieht das ganze zeitlich aus?

Kann man feststellen, wie häufig es vorkommt, dass innerhalb von fünf Sitzungen bis zu einem halben Jahr eine Veränderung stattgefunden hat und die Eltern sagen können, das ist vertretbar und darauf kann ich mich einlassen?

 

 

Wie oft dauert es Jahre?Aus unserer Erfahrung ist es etwa fifty-fifty. Es gibt viele Kinder, bei denen es lange gedauert hat. Vielleicht wäre es treffender zu sagen, dass 70 % gut laufen und 30 % größere Schwierigkeiten haben.

Wer profitiert von der Beratung?

Eltern profitieren oft selbst von Gesprächen über ihre Kinder, da sie dabei auch eigene Kindheitserlebnisse aufarbeiten können. Diese Arbeit hilft ihnen persönlich und stärkt das gemeinsame Teamgefühl.

In der Regel ist die Beratung eine Fortbildung in Pädagogik. Eltern suchen manchmal konkrete Ratschläge, wenn sie sich überfordert fühlen. Manchmal erwarten sie klare Anweisungen, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten sollen, beispielsweise wenn ihr Kind hochintelligent ist, aber eine langsame Verarbeitungsgeschwindigkeit hat. Dann rate ich, dem Kind den Raum zu geben, den es braucht, und ihm keinen Druck zu machen. Eltern berichten oft von positiven Erfahrungen mit solchen Ansätzen.

 

 

Bei langfristigen Fällen arbeite ich intensiver mit den Eltern zusammen.

Welche Rolle spielt der Verein für mich in der Beratung und in der Mitgliedschaft?

Ein aktuelles Beispiel betrifft ein Mädchen, dessen Eltern getrennt leben, jedoch nahe beieinander wohnen. Das Mädchen hat erhebliche Herausforderungen durchlebt, einschließlich Magersucht, mehrerer Klinikaufenthalte und negativer Erfahrungen mit Medikamenten. Es spricht nicht. Ich habe den Eltern angeboten, dass sie gemeinsam mit ihrem Kind zu mir kommen können, um wichtige Themen anzusprechen. Die Eltern haben auch die Möglichkeit, mich vorab telefonisch zu kontaktieren, um aktuelle Anliegen mitzuteilen. Das Mädchen kann entweder anwesend sein oder etwas abseits zuhören. Meine Erfahrung zeigt, dass es dennoch alle Gespräche aufmerksam verfolgt.

Das Mädchen wird immer aktiver im Familienleben. Wir treffen uns alle 14 Tage, was Zeit erfordert. Ein ähnliches Beispiel ist ein Junge, der sich in Konfliktsituationen zurückzieht, aber schließlich zur Gruppe zurückkehrt. Diese Schritte sind wichtig für selbstbestimmtes Handeln, und die Kinder erkennen positive Veränderungen.

 

Viele Eltern sind bereit, diesen Prozess zu unterstützen, besonders wenn andere Therapien nicht geholfen haben. Einige Therapeuten lehnen die Behandlung ab, wenn das Kind nicht spricht, was Eltern verunsichert. Daher sind Eltern oft bereit, sich auf einen langfristigen Verlauf einzulassen.

Was wir an Eltern schätzen.

  • Wir schätzen die Offenheit von Eltern, zeitliche Flexibilität im Beratungsprozess zuzulassen. Ihre Bereitschaft, neue Zugänge zu ihren Kindern zu entdecken und zu akzeptieren, ist von großer Bedeutung.
  • Wir schätzen es sehr, wenn Eltern den Wunsch äußern, Sitzungen auf eine Stunde zu begrenzen, dabei jedoch auch Verständnis dafür zeigen, dass therapeutische Arbeit nicht immer genau planbar ist.
  • Besonders positiv bewerten wir, wenn Eltern aktiv danach fragen, wie sie den gesamten Prozess unterstützen können und keine einfachen Lösungen erwarten, sondern aus der gemeinsamen Arbeit heraus neue Ansätze im Umgang mit ihren Kindern entwickeln möchten.
  • Wir begrüßen es ebenfalls, wenn Eltern uns über Kommunikationsmittel wie WhatsApp über besondere Situationen zu Hause informieren, insbesondere wenn sie positive Verhaltensänderungen ihres Kindes beobachten. Diese Beobachtungen mitzuteilen und möglicherweise zu dokumentieren, trägt erheblich zum Beratungsprozess bei.
  • Es fördert den Prozess, offen für neue Betrachtungsweisen und Perspektiven zu sein. Dieser neue Zugang stellt für Eltern oft eine große Herausforderung dar, bringt jedoch häufig bedeutende Erfolge, Aha-Erlebnisse und Zufriedenheit sowie therapeutische Fortschritte in der Familienarbeit.
  • Wir schätzen es auch, wenn Eltern sich selbst in den Veränderungsprozess einbeziehen und die Beratung nicht abbrechen, sobald klar wird, dass auch sie sich verändern müssen, um die Entwicklung ihres Kindes zu unterstützen.


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